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Ratgeber Magengeschwür

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Magengeschwür
Wissenswertes zum Magengeschwür

Bei einer stressbedingten Magenschleimhautenzündung oder einem stressbedingten Magengeschwür kommt es zu einer Blutung im Magen-/Darmbereich. Auslöser können neben Stress auch Krankheiten oder Unfälle sein. Eine vorbeugende Behandlung mit Medikamenten kann ratsam sein, da sich eine Therapie bei Blutungen als schwierig erweisen kann. Die Therapie eines Magengeschwürs erfolgt in der Regel durch Medikamente und das Weglassen von Faktoren die ein Magengeschwür fördern können, wie z. B. Nikotin oder bestimmte Medikamente. Maßnahmen, die die Therapie unterstützen können, sind unter anderem verschiedene Entspannungsverfahren sowie pflanzenheilkundliche Mittel. Dazu gehören z. B. Kamillenblüten und bestimmte Teezubereitungen.

Wissenswertes zum Magengeschwür

Stress als Ursache für ein Magengeschwür (Ulcus ventriculi)

Bei 70-90% der kritisch kranken Patienten kommt es zu einer durch Stress verursachten Blutung im Magen-/Darmbereich. Die stressbedingte Gastritis (Magenschleimhautentzündung) oder der Stressulcus (Stressbedingtes Magengeschwür) können durch privaten – auch emotional bedingten – und beruflichen Stress, durch eine kritische Krankheit, einen Unfall oder Verbrennungen z. B. durch heiße Getränke ausgelöst werden.

In einer Studie zeigte sich, dass Blutungen im Magen-/Darmbereich bedeutend seltener auftraten, wenn bei kritisch kranken Patienten eine entsprechende Prophylaxe (Vorbeugung) durch Medikamente erfolgte. In dieser Studie wurde speziell die Wirkung von H2-Rezeptorantagonisten zur Vorbeugung einer Magenblutung bei kritisch kranken Patienten herausgestellt. Auch Protonenpumpenhemmer können einer vermehrten Magensäurebildung bei einem stressbedingten Magengeschwür und einer damit verbundenen Magen-/Darmblutung bei kritisch kranken Patienten vorbeugen.

Tritt bei kritisch kranken Patienten eine Magen-/Darmblutung ein, ist die Sterblichkeit hoch. Deshalb ist eine medikamentöse Vorbeugung sinnvoll, da eine derartige Blutung schwer zu therapieren ist.

Prognose eines Magengeschwürs

Die Mehrzahl der Magengeschwüre heilt von selbst aus. Durch eine wirksame medikamentöse Therapie des Magengeschwürs kann ebenfalls eine hohe Heilungsrate erreicht werden. Der Verzicht auf magenschädigende Medikamente wie nichtsteroidale Schmerzmittel, Mittel gegen Rheuma und Entzündungshemmer, Kortison, hochprozentigen Alkohol und vor allem Nikotin, ist Voraussetzung für eine Ausheilung des Magengeschwürs.

Auch entscheidend für die Heilung eines Magengeschwürs (Ulcus ventriculi) war die Erforschung des Bakteriums Helicobacter pylori als Ursache für ein Magengeschwür. Nachdem Eradikationstherapie, eine Kombination aus Protonenhemmer und Antibiotika, durchgeführt ist, ist ein Wiederauftreten der Infektion in der Regel selten.

Das Auftreten von Komplikationen wie Magenblutung, Magendurchbruch, Magenverengung verschlechtert die Prognose eines Magengeschwürs.

Unterstützende Maßnahmen bei einem Magengeschwür

Einige Mittel aus der Pflanzenheilkunde können ggf. hilfreich im Rahmen einer unterstützenden Behandlung von Magengeschwüren sein. Teekuren mit Leinsamen, Eibisch und Malve, die einen Schutz für die Magenschleimhaut vor Säureüberschuss bieten, werden von manchen Betroffenen angewandt. Weiterhin wird Tees mit Kamille oder Süßholzwurzel ein entzündungshemmender Einfluss nachgesagt. Auch Teezubereitungen mit Schafgarbe können hilfreich bei einem Magengeschwür sein.

Mittel, die auf der Basis von z. B. Kamillenblüten, Kümmelfrüchten, Angelikawurzel, Mariendistelfrüchten, Melissen-, Pfefferminzblättern, Schleifenblumenkraut, Schöllkraut und Süßholzwurzel beruhen, werden ebenfalls von manchen Betroffenen angewandt.

Einige Entspannungsverfahren, z. B. autogenes Training, können hilfreich zur Vorbeugung eines stressbedingten Magengeschwürs sein. Einige Patienten berichten auch von positiven Erfahrungen, die sie mit der Homöopathie gemacht haben.

Birgit Lindner

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Therapie Magengeschwür

Zur Therapie eines Magengeschwürs werden in der Regel Medikamente eingesetzt. Eine Operation wird meist nur bei Komplikationen wie z. B. Blutungen durchgeführt. Ist die Ursache für das Magengeschwür eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori kommt es in der Regel zum Einsatz der Eradikationstherapie. Dabei wird dem Betroffenen eine Kombination aus Antibiotika und säurereduzierenden Medikamenten wie z. B. Protonenhemmer, Histamin-Rezeptorenblocker oder Antazida verabreicht. Liegt der Grund für das Magengeschwür nicht an dem Bakterium, beschränkt sich die medikamentöse Therapie meist auf die säurereduzierenden Medikamente. Nur in seltenen Fällen kommt es zu einem Wiederauftreten eines Magengeschwürs.

Diagnose Magengeschwür

Oft helfen bereits die vom Patienten beschriebenen Symptome dem Arzt bei der Diagnose eines Magengeschwürs. Der Arzt erhält Informationen über die Symptome, den Zeitpunkt und die Dauer ihres Auftretens in einem ausführlichen Arzt-Patienten-Gespräch, der sog. Anamnese. Zur Sicherung der Diagnose können weitere Untersuchungen anfallen. Dazu gehören z. B. eine Tastuntersuchung des Bauchraumes, Blutabnahme, Ultraschall- oder Röntgenuntersuchung. Um ein Magengeschwür von anderen Erkrankungen abzugrenzen, kann eine Magenspiegelung hilfreich sein. Dabei wird ein Endoskop, in dem eine Kamera integriert ist, durch den Rachen eingeführt. Der Arzt kann auf diese Weise den Magen von innen begutachten und bei eventuellen Auffälligkeiten eine Gewebeprobe entnehmen.

Es gibt körpereigene und äußerlich einwirkende Faktoren die zur Entstehung eines Magengeschwürs führen können. Zu den äußeren Faktoren gehören z. B. der Genuss von Alkohol und Nikotin. Auch die Einnahme von Kortisonpräparaten sowie entzündungshemmenden Medikamenten können die Entstehung eines Magengeschwürs begünstigen. Das Bakterium Helicobacter pylori kann dafür sorgen, dass der Magen zu viel Säure produziert und infolge dessen ein Magengeschwür entsteht. Stress und Depressionen können weitere Auslöser sein. Körpereigene Faktoren sind unter anderem eine Überfunktion der Schilddrüse, ein Rückfluss von Gallensäure in den Magen, der durch gestörte Magenbewegungen hervorgerufen wird sowie genetisch bedingte Umstände.