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Ratgeber Magengeschwür

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Magengeschwür
Diagnose eines Magengeschwürs

Oft helfen bereits die vom Patienten beschriebenen Symptome dem Arzt bei der Diagnose eines Magengeschwürs. Der Arzt erhält Informationen über die Symptome, den Zeitpunkt und die Dauer ihres Auftretens in einem ausführlichen Arzt-Patienten-Gespräch, der sog. Anamnese. Zur Sicherung der Diagnose können weitere Untersuchungen anfallen. Dazu gehören z. B. eine Tastuntersuchung des Bauchraumes, Blutabnahme, Ultraschall- oder Röntgenuntersuchung. Um ein Magengeschwür von anderen Erkrankungen abzugrenzen, kann eine Magenspiegelung hilfreich sein. Dabei wird ein Endoskop, in dem eine Kamera integriert ist, durch den Rachen eingeführt. Der Arzt kann auf diese Weise den Magen von innen begutachten und bei eventuellen Auffälligkeiten eine Gewebeprobe entnehmen.

Diagnose eines Magengeschwürs

Die vom Patienten beschriebenen Symptome helfen dem Arzt meist, die Verdachtsdiagnose Ulcus ventriculi (Magengeschwür) zu stellen. Um jedoch eine konkrete Diagnose stellen zu können, tastet der Arzt in der Regel zunächst den Oberbauch ab, der bei einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oder einem Magengeschwür meist druckschmerzhaft ist, nimmt Laborwerte (Blutentnahme), macht eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) und kann so die Verdachtsdiagnose erhärten. Schließlich wird zur Sicherung der Diagnose Magengeschwür eine Magenspiegelung (Gastroskopie) durchgeführt.

Das Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) zur Diagnose eines Magengeschwürs

Bei der Untersuchung wird der Arzt den Patienten nach seinen Beschwerden fragen. Drückende und brennende Schmerzen direkt nach der Nahrungsaufnahme (1-2 Stunden nach dem Essen) im Bereich des Oberbauchs, manchmal hinter dem Brustbein lokalisiert und in den Rücken ausstrahlend (Rückenschmerzen), deuten auf ein Magengeschwür hin. Werden die Schmerzen durch Nahrungsaufnahme gebessert, treten die Magenbeschwerden vielmehr besonders bei leerem Magen und nachts auf (Nüchternschmerz), liegt der Verdacht eher bei einem Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni) als bei einem Magengeschwür.

Auch die Frage nach der Dauer der Beschwerden ist wesentlich für die Diagnose eines Magengeschwürs. Sie gibt dem Arzt Aufschluss darüber, ob das Magengeschwür akut ist – plötzlich auftretende Beschwerden –, oder ob sich langsam entwickelnde Beschwerden vorliegen. Dies deutet vielmehr auf ein chronisches Magengeschwür hin. Um die Diagnose zu erhärten bzw. zu sichern, wird der Arzt eine Magenspiegelung (Gastroskopie) vornehmen.

Magenspiegelung zur Diagnose eines Magengeschwürs

Auch um andere Erkrankungen des Magens oder Zwölffingerdarms auszuschließen – beispielsweise eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis), Magenkrebs oder Beteiligung anderer Oberbauchorgane wie z. B. Bauchspeicheldrüse (Pankreas), ist eine Magenspiegelung unerlässlich.

Mithilfe eines Endoskops, einem biegsamen, schlauchartigen Instrument mit integrierter Kamera, kann der Arzt ein genaues Bild bekommen. Um die Untersuchung für den Patienten zu erleichtern, wird zum einen die Rachenschleimhaut örtlich betäubt, zum anderen wird ein Beruhigungsmittel gespritzt. Der Patient gerät dadurch in einen schlafähnlichen Zustand. So können auch Gewebeproben entnommen werden. Man spricht dann von einer Magenbiopsie, mit ihr kann unter anderem eine bösartige Entartung eines möglichen Geschwürs, z. B. Magenkrebs, ausgeschlossen werden. Auch eine mögliche Infektion mit Helicobacter pylori, einem Magenbakterium, als Ursache für das Magengeschwür kann geprüft werden.

Röntgenuntersuchung als Alternative bei der Diagnose eines Magengeschwürs

Durch ein Kontrastmittel, das der Patient vor der Untersuchung trinkt, wird ein Röntgenbild des Magens und des Zwölffingerdarms möglich. Die Röntgenuntersuchung ist zwar in der Regel weniger aussagekräftig als die Magenspiegelung, wird aber häufig von den Patienten, die an einem Magengeschwür leiden vorgezogen.

Vor allem bei Komplikationen kann eine Röntgenuntersuchung angezeigt sein. So kann z. B. ein Magendurchbruch durch freie Luft im Bauchraum diagnostiziert werden. Auch den Verengungsgrad (auch Grad einer Magenstenose) oder einen Sanduhrmagen, wie er häufig bei einer Verengung vorliegt, kann der Arzt durch eine Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel feststellen.

Diagnose eines Magengeschwürs bei Kindern

Magengeschwüre und eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) kommen zunehmend häufig auch bei Kindern vor. Helicobacter-Infektionen sind bei Kindern immer mit einer chronischen Gastritis (Magenschleimhautentzündung) verbunden. Erst im Schulalter treten Magengeschwüre auf.

Bei Kleinkindern gestaltet sich die Zuordnung der einzelnen Beschwerden schwierig, weil bei Säuglingen und Kleinkindern eine Beschreibung der vorhandenen Symptome eines Magengeschwürs nicht nur schwierig, sondern teilweise unmöglich ist. Es ist aus diesem Grunde wichtig, dass die Eltern mögliche Symptome eines Magengeschwürs kennen. Drückende, brennende Magenschmerzen vor oder während der Nahrungsaufnahme und nach dem Essen, Erbrechen, Übelkeit, Appetitlosigkeit und schlechte Laune können Hinweise auf ein Magengeschwür sein.

Birgit Lindner

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Therapie Magengeschwür

Zur Therapie eines Magengeschwürs werden in der Regel Medikamente eingesetzt. Eine Operation wird meist nur bei Komplikationen wie z. B. Blutungen durchgeführt. Ist die Ursache für das Magengeschwür eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori kommt es in der Regel zum Einsatz der Eradikationstherapie. Dabei wird dem Betroffenen eine Kombination aus Antibiotika und säurereduzierenden Medikamenten wie z. B. Protonenhemmer, Histamin-Rezeptorenblocker oder Antazida verabreicht. Liegt der Grund für das Magengeschwür nicht an dem Bakterium, beschränkt sich die medikamentöse Therapie meist auf die säurereduzierenden Medikamente. Nur in seltenen Fällen kommt es zu einem Wiederauftreten eines Magengeschwürs.

Bei einem Magengeschwür liegt eine Schädigung der Magenschleimhaut vor. Das Magengeschwür entsteht meist an der Innenkrümmung des Magens oder im Magenkörper. Auslöser für ein Magengeschwür können z. B. Stress oder bestimmte Bakterien sein. Auch die Einnahme von Medikamente kann zur Entstehung eines Magengeschwürs führen. Ein Magengeschwür geht in der Regel mit Bauchschmerzen, vor allem im oberen Bereich des Bauches, einher. Darüber hinaus kann es zu Übelkeit oder Appetitlosigkeit kommen. Die Symptome eines Magengeschwürs treten meist kurz nach der Nahrungsaufnahme auf. Neben dem Magengeschwür gibt es auch das Zwölffingerdarmgeschwür, das häufig dann entsteht, wenn im Magen eine Säureüberproduktion stattfindet.

Es gibt körpereigene und äußerlich einwirkende Faktoren die zur Entstehung eines Magengeschwürs führen können. Zu den äußeren Faktoren gehören z. B. der Genuss von Alkohol und Nikotin. Auch die Einnahme von Kortisonpräparaten sowie entzündungshemmenden Medikamenten können die Entstehung eines Magengeschwürs begünstigen. Das Bakterium Helicobacter pylori kann dafür sorgen, dass der Magen zu viel Säure produziert und infolge dessen ein Magengeschwür entsteht. Stress und Depressionen können weitere Auslöser sein. Körpereigene Faktoren sind unter anderem eine Überfunktion der Schilddrüse, ein Rückfluss von Gallensäure in den Magen, der durch gestörte Magenbewegungen hervorgerufen wird sowie genetisch bedingte Umstände.